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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 406

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 406 — Wie schon gesagt, bildet die Erdbahn eine Ellipse, die aber nur wenig vom Kreise abweicht. Der Abstand der Sonne vom Mittelpunkt beträgt nur xj60 der großen Achse, immerhin noch 21/2 Mill. km, während sich die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne auf 130 Mill. km beläuft. Die Erde legt innerhalb eines Jahres einen Weg von 900 Mill. km zurück, das macht auf die Sek. 30 km. Ihre Geschwindigkeit ist aber nicht ganz gleichmäßig. Sie nimmt zu, wenn sich die Erde der Sonne näher befindet, weil alsdann deren Anziehungskraft stärker wirkt, sie nimmt ab mit der Entfernung von der Sonne. Daraus, wie aus der seitlichen Stellung der Sonne im Brennpunkte der Ellipse erklärt sich die ungleiche Dauer des Jahreszeiten. Unser Sommerhalbjahr (21. März bis 23. Sept., 187 Tg.), in dem sich die Erde in der Sonnenferne bewegt, ist um 8 Tage länger als das Winterhalbjahr (23. Sept. bis 21. März, 179 Tage). Die Umlaufszeit der Erde um die Sonne nennen wir ein Jahr, und dieses liegt unsrer Zeitrechnung zugrunde. Im bürgerlichen Leben zählt das Jahr 365 Tage; das ist aber ungenau, denn in Wirklichkeit beträgt es 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten und 46 Sekunden. Es bleiben also rund 6 Stunden jährlich unberechnet, und die Folge wäre, daß unsre Jahreszeiten alle vier Jahre um einen Tag früher beginnen würden. Dieser Fehler wird dadurch ausgeglichen, daß man jedes vierte Jahr einen Tag, den Schalttag (29. Februar), einschiebt, und zwar jedesmal in dem Jahre, dessen Zahl durch 4 teilbar ist. Schaltjahre sind also 1916, 1920, 1924 usw. Da aber auf diese Weise jährlich 11 Min. und 14 Sek. zuviel eingeschaltet werden, entsteht ein neuer Fehler, der in ungefähr 400 Jahren auf 3 Tage anwächst. Daher läßt man in je 400 Jahren immer 3 Schalttage ausfallen und zwar in den Jahren, die auf zwei Nullen enden, ohne diese aber nicht durch 4 teilbar sind. So war 1600 ein Schaltjahr, aber nicht 1700, 1800, 1900, und erst 2000 darf wieder ein Schaltlag angerechnet werden. Die Berechnung des Jahres zu 365*/^ Tagen, wobei also jedes 4. Jahr als Schalt- jähr gilt, wurde 46 v. Chr. durch Julius Cäsar angeordnet, zu dessen Zeit der Kalender so in Verwirrung geraten war, daß der 1. Januar unmittelbar auf die Herbsttag- und Nachtgleiche folgte. Man nennt daher den hiernach eingerichteten Kalender den Juli- anischen. Da dieser aber das Jahr um 11 Min. 14 Sek. zu lang annahm, so rückte der Frühlingsansang allmählich auf einen immer früheren Zeitpunkt und fiel im 16. Jahr- hundert bereits auf den 11. März. Der Unordnung machte Papst Gregor der Xiii. ein Ende, indem er 1582 bestimmte, daß zunächst auf den 4. November gleich der 15. folgen sollte, und daß fernerhin alle 400 Jahre 3 Schalttage fortzulassen seien. Der neue Gregorianische Kalender wurde bald auch in den evangelischen Ländern eingeführt; nur die griechische Kirche hat den Julianischen beibehalten. Daher ist z. B. Rußland 13 Tage hinter unsrer Zeitrechnung zurück. Man feiert dort Neujahr, wenn wir bereits den 14. Januar schreiben. d) Der Mond. Größe und Entfernung. Der Mond ist ein kugelförmiger Körper wie die Erde, aber viel kleiner als diese. Sein Durchmesser beträgt nur 3480 km, etwas mehr als */4 von dem der Erde, die Oberfläche nur 1/13l der Rauminhalt 1/50l die Masse gar nur x/8o. Im Vergleich zu den meisten andern Himmelskörpern ist der Mond winzig klein; er erscheint uns aber groß, weil er von allen der Erde am nächsten steht. Seine mittlere Entfernung beträgt 384 000 km, nur V40o von der der Sonne.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 92

1894 - Dresden : Ehlermann
92 Französische Revolution —- § 29. Der Nationalkonvent. V. Die Greuelherrschaft (Juni 1793 bis Juli 1794). a) In Paris. Massregeln der revolutionären Regierung. 1) Einsetzung eines Revolutionstribunals. Hinrichtung aller „Aristokraten“. [Öffentlicher Ankläger Fouquier - Tinville. Keine Begnadigung! Schergendienste leistet der Pöbel der „Sansculotten“ aus den Sektionen, denen die Jakobiner des Gemeinderates die Losung geben. Die Gefängnisse füllen sich; rastlos arbeitet das Fallbeil (die „Guillotine“, eine Erfindung des Arztes Guillotin) unter dem Gekreisch der strickenden Weiber Robespierre s. Der Tod verliert für die Opfer bei der Menge der Leidens-genossen seine Schrecken.*] 2) Das Heer wird durch Zwangsaushebungen ergänzt, 3) Geld durch Zwangsaniehen, Erpressungen, Beraubung der Kirchen u. a. beschafft. 4) Die Zeitrechnung wird umgestaltet. (Jahr i der Republik beim 22. September 1792 beginnend. Die Namen der Monate werden mit neuerfundenen vertauscht.** Statt der Wochen „Dekaden“, statt der Sonn- und Feiertage Sansculottenfeste). 5) Abschaffung des Christentums (durch Anhänger Dantons. Schliessung und Schändung der Kirchen). Einführung des „Kultus der Vernunft“ (Festfeier in Notre-Dame). b) In den Provinzen. Sendlinge des Wohlfahrtsausschusses breiten dessen Herrschaft auch über die Provinzen aus. Bewaffnung der Volkshefe, Plünderung des Eigentums. Der Widerstand der Wohldenkenden wird durch Greuel niedergeschlagen. [Die „Noyaden“ Carriers zu Nantes, Jviassenerschiessungen zu Lyon, Bordeaux, Marseille u. a. •**] In Toulon übergeben die in ihrem Eigentum bedrohten Bürger Stadt und Hafen den Engländern und nehmen fremde Truppen in Sold. Dennoch (Herbst 1793) Eroberung der Stadt durch das Geschick Napoleon Bonapartes, des Führers eines Sansculottenheeres. [Die Engländer, selbst bedrängt, verbrennen ihre Flotte und lassen die Bürger im Stich. Plünderung der Stadt und Massenhinrichtungen.] Zäher Widerstand gegen die Jakobinerherrschaft in der Vendee (1793 — 95) unter bäuerlichen Führern. * Die Gefangenen verkehren heiter in den Formen der feinen Gesellschaft mit einander und nehmen ohne Klage von einander Abschied. Florian schreibt im Gefängnis seinen „Wilhelm Teil“. ** Frühling: Germinal, Floreal, Prairial; Sommer: Messidor, Thermidor, Fructidor; Herbst: Vendemiaire, Brumaire, Frimaire; Winter: Nivöse, Pluviöse, Ventöse. *** In Strassburg der Deutsche (!) Eulogius Schneider.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 129

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 129 das bereits am 8. Oktober durch den Vertrag zu Ried (sw. von Linz in Österreich) zu den Verbündeten übergetreten, wird ihm Wrede entgegengeschickt, durch dessen Heer er sich (30./31. Oktober) bei Hanau durchschlägt. Napoleon gelangt über den Rhein. b) Das Königreich Westfalen sinkt zusammen (Jerome, schon Anfang Oktober vor den Kosaken Tschernitscheffs flüchtig, dann wiedergekehrt, verlässt Kassel). Der Kurfürst von Hessen - Kassel kehrt zurück, ebenso der Herzog von Oldenburg und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. c) Die von den Franzosen noch gehaltenen Festungen ergeben sich teils noch im Laufe des Jahres, teils im Anfang des neuen. Nur in Hamburg hält sich bis zum Friedensschluss Davout, der sich vor Hunger durch Austreibung von 25000 ärmeren Einwohnern (mitten im Winter!) bewahrt. d) Rernadotte besetzt Holstein und Schleswig und erhält im Kieler Frieden (14. Januar 1814) von Dänemark gegen Abtretung vonvorpommern Norwegen, das mit Schweden vereinigt wird. V. Bis Paris, a) Das verbündete Heer, durch die (zum Teil widerwillig übertretenden) Rheinbundfürsten verstärkt (500000 M.), steht gegen Ende des Jahres am Rhein. Lnterhandlungen mit Napoleon vom Hauptquartier zu Frankfurt a. M. aus. Gefahr einer Preisgabe der Rheingrenze trotz Arndts Schrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze!“ Steins Einfluss siegt. b) Um die Wende des Jahres Rheinübergang des Hauptheeres bei Basel, des schlesischen bei Mannheim (Bluchers bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814) und Koblenz, des Nordheeres bei Neuss. Bülow überschreitet die Maas und vertreibt die Franzosen aus den niederländischen r estungen. c) Das schlesische Heer, stets voran, rückt unter Blücher über die Mosel und Maas an die Aube. 29. Januar 1814 unentschiedenes Gefecht bei Brienne (Napoleon ebenso wie Blücher kommen in Gefahr gefangen zu werden). 1. Februar Sieg Blüchers bei La Rothiere mit Hilfe des Hauptheeres. Die Früchte des Sieges gehen durch Verzögerung des allgemeinen Vormarsches verloren. Nur das schlesische Heer rückt durch die Champagne vor. Neue Siege Napoleons! Die getrennt marschierenden schlesischen Korps Schultz, Neuere und neueste Geschichte. n Ende Oktbr. 1813

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 158

1894 - Dresden : Ehlermann
158 Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848 49. (n-ö. von Arad) die Waffen, Klapka übergiebt Komorn. Der russische General Paskiewitsch meldet dem Zaren: ,,Ungarn liegt besiegt zu den Füssen Ew. Majestät“. [Ein furchtbares Strafgericht wird durch den österreichischen General Haynau vollzogen.] Gleichzeitig mit der Eröffnung des Krieges gegen die Herbst Ungarn (Herbst 1848) Ausbruch neuer Unruhen in Wien. ^48 [Der angeblich ungarfeindliche Kriegsminister wird in scheusslicher Weise ermordet. Volksführer und Studentenlegionen („die Aula“) schlagen eine Willkürherrschaft auf. Die aufständische Hauptstadt wird durch Auersperg, Jellachich, Windischgrätz belagert. Die Belagerten beginnen zu unterhandeln, schon werden die Waffen gestreckt. Der Ruf „die Ungarn kommen treibt die Aufständischen noch einmal unter die Waffen. Die heranziehenden magyarischen Hilfstruppen werden von Jellachich zurückgeschlagen.] Ende Oktober 1848 Übergabe Wiens. [Das Standrecht wird in ausgiebigster Weise geübt*.] Der Kaiser Ferdinand dankt (Dez. 1848) ab, sein Neffe Franz Joseph folgt. 2) In Preussen, a) Berlin im März 1848 Sammelpunkt unruhiger Köpfe, unter denen auch Italiener, Franzosen und Polen. Wohlgesinnte Bürger halten mit Mühe 18. März die Ordnung aufrecht. Am 18. März Erscheinen eines Kgl. 1848 Erlasses, der die Einrichtung einer landständischen Verfassung, Reform des deutschen Bundes, Pressfreiheit und baldige Berufung des vereinigten Landtages zusagt. Trotz der Erfüllung dieser ,, Volks wünsche“ rufen die mit dem friedlichen Ausgang der Wirren unzufriedenen Unruhestifter neue Unruhen hervor. Das zufällige Losgehen zweier Schüsse beim Volksgedränge vor dem Schlosse wird als verräterisches Schiessen auf das Volk gedeutet**. Das erregte Berlin baut Barrikaden. Einstellung des Kampfes erst am Morgen des 19. März. Die Truppen verlassen Berlin; die schnell eingerichtete Bürgerwehr übernimmt den Schutz des Königs und die Bewachung der Hauptstadt. Eine freigewählte „Nationalversammlung“ tritt zusammen, bedroht aber in ihren mass-losen Beschlüssen die Ordnung und Sicherheit des Staates. Die aufgewiegelten Arbeitermassen beunruhigen die Hauptstadt und plündern endlich sogar das Zeughaus (14. Juni). Murren bei allen Ordnungsliebenden, auch in den Provinzen. * Der Führer der deutschen Demokratie, Robert Blum, der sich, obwohl Nichtösterreicher, am Kampfe beteiligt hatte, wird trotz der Berufung auf seine Eigenschaft als deutscher Volksvertreter erschossen. Julius Frobel, der Begründer der Kindergärten, wird geschont. ** Nachahmung eines ganz ähnlichen Vorganges bei der Pariser Februarrevolution.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 199

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. 199 beiter bemächtigen sich der Vorräte und versuchen das Regiment an sich zu reissen. Nur mit Mühe und unter. Blutvergiessen gelingt es, der Aufstände Herr zu werden.] Die Ausfälle der Belagerten (28. Oktober Kämpfe um Le Bourget, 30. November Überschreitung der Marne mit 70000 M., Kämpfe um Brie und Champigny, 19. Januar der letzte grösste mit 100000 M. unter dem Schutze des Mont Valerien in der Nähe des von den Franzosen zerstörten Schlosses St. Cloud) werden von den Deutschen, wenn auch unter schweren Opfern, zurückgewiesen. Die Beschiessung der Stadt beginnt am 27. Dezember. Am 29. gelangt das Aussenwerk Mont Avron, bald darauf auch der südliche Festungsring (Jssy, Vanves, Montrouge) in die Hände der Deutschen. [Der Hunger beginnt die Belagerten zu quälen und treibt zum Genuss ungewöhnlicher Nahrungsmittel.] Am 28. Januar 1871 kommt ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand zu stände, kraft dessen sämtliche Forts den deutschen Armeen eingeräumt, die Verteidigungsarmee (bis auf 12000 M., die zur Aufrechterhaltung der Ordnung nötig) entwaffnet und in Kriegsgefangenschaft gegeben werden soll; zugleich soll eine Nationalversammlung berufen werden urid über Krieg und Frieden entscheiden. K. Die letzten Kämpfe. Nicht einbegriffen werden in den Waffenstillstand die burgundischen Teile am Jura und an der Cöte d’Or, wo noch weiter gekämpft wird (s. o. H.). Hier er-giebt sich Belfort, da mit Wiedereröffnung der Feindseligkeiten nach Abschluss des Waffenstillstandes gedroht wird, am 18. Februar. [Damit sind sämtliche belagerte Festungen mit Ausnahme der kleinen Festung Bits ch in die Hände der Deutschen gelangt.] Iii. Der Friede. Die französische Nationalversammlung kommt (Mitte Februar 1871) in Bordeaux zusammen. Thiers tritt an die Stelle Gambettas. Am 26. Februar 1871 kommt ein Präliminarfriede zu stände (genehmigt 1. März), kraft dessen Eisass und Deutsch-Lothringen mit den Festungen Strassburg, Metz und Dieden-hofen an Deutschland abgetreten werden und die Verpflichtung zur Zahlung von 5 Milliarden Francs Kriegsentschädigung übernommen wird. Am 1. März ziehen 30000 M. der deutschen Sieger in Paris ein und machen nach dem Einmarsch durch den Are de Triomphe auf dem weltberühmten Place de la Concorde Halt.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 56

1886 - Dresden : Höckner
56 ... d) Der Kampf bis zur Union von Utrecht 1579. 1. Die Erhebung zunchst nur fr das alte Landesrecht und April die Religionsfreiheit begann in den feetchtigen Nordprovinzen 1572 mit der Einnahme von Brielle 1. April 1572 durch die Wassergeusen unter Gras Wilhelm de la Mark (Egmonts Vetter), die Oranien mit Kaperbriefen versehen hatte, England im stillen untersttzte. Seeland und Holland schlssen sich an, erkannten Oranien als Statthalter an und bewilligten ihm eine Kriegssteuer. Aber dem Einbruch Oraniens in die Sd-Provinzen, wo sein Bruder Mns (Bergen) genommen hatte, entzog die Bartholomusnacht (24. August) den gehossten Rck-halt an Frankreich, und Albas Sohn, Friedrich von Toledo, wtete grlich in Holland (Naarden, Haarlem), bis er vor der verzweifelten Gegenwehr von Alkmaar (unter Oranien) zurck- Decbr. wich. Vom wtendsten Hasse verfolgt und trotz aller Er- 1573 Pressungen in Geldnot nahm Alba seinen Abschied Dec. 1573. 2. Sein Nachfolger, Luis de Zuniga y Requefens 1573/6, beruhigte die Sd- und Mittelprovinzen, wo der Pro-testantismus ausgerottet oder geschwcht war, durch Amnestie und Aufhebung des Blutrats, konnte aber den Nordprovinzen die Religionsfreiheit nicht gewhren, und diese schrften den Gegensatz durch Annahme des Calvinismus (Synode von .Dortrecht 1574). Der Versuch, von Deutschland aus das be- April lagerte Lehden zu entsetzen, scheiterte in der Schlacht auf der 1574 Mooker Haide 14. April 1574 (Ludwig und Heinrich von Nassau -};) Leyden aber behauptete sich, bis die Durchstechung der Deiche der seelndischen Flotte den Weg zur Stadt bahnte (3. Oktober). Zur Belohnung erhielt es die erste protestantische Universitt der Niederlande (Februar 1575). Durch die Union Hollands und Seelands 1575 fr die Dauer des Krieges und durch die bertragung der frstlichen Rechte an Oranien wurde die Losreiung von Spanien vorbereitet. 3. Dem Tod Zunigas Mrz 1576 folgte die groe Meuterei" seiner unbezahlten Sldner. Ihre Verheerungen in Flandern und Brabant, besonders die entsetzliche Plnde-ruug von Antwerpen 4. November, trieben die meisten Sd- Nov. Provinzen zum Anschlu an den Norden in der Genter Pd- 1576 sikation 8. November 1576 (Abzug der spanischen Truppen, Suspension der Ketzeredikte, Anerkennung des Calvinismus in Holland und Seeland). Der neue Generalstatthalter Don Juan t)'Austritt mute, gedrngt noch durch die Brsseler Union,

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 57

1886 - Dresden : Höckner
die Pacifikation anerkennen und die spanischen Truppen entlassen (Anfang 1577). Als er aber mit deutschen Sldnern die wich-tigsten Städte besetzen wollte, wurde Oranien an die Spitze gestellt als Ruwaert (Diktator) von Brabant und Stellvertreter des von den Generalstaaten zum Generalstatthalter erhobenen Erzherzogs Matthias. Trotzdem lste die Niederlage von Gem-bloux 31. Januar 1578 das Bndnis wieder aus, doch starb Don Juan, mangelhast untersttzt, schon 1. Oktober. 4. Die Frchte seines Sieges erntete erst Alexander Farnese von Parma (Margarethas Sohn, geboren 1545), der bedeutendste Staatsmann und Feldherr Philipps Ii., indem er die wallonischen Provinzen Artois und Hennegau unter Anerkennung ihrer Privilegien im Sonderbunde von 2g Artrecht zur Aufrechterhaltung des Katholicismus vereinigte gan. 6. Januar 1579. Dem setzte Oranien 29. Januar 1579 1579 die ewige Union von Utrecht (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Over-Ml, Friesland, spter noch Groningen) zur Behauptung der Landesrechte und des Protestantismus ent-gegen, die Grundlage der niederlndischen Republik. Zwischen beiden Bndnissen schwankten noch die Mittelpro-vinzen. e) Die Fortschritte der Spamer bis 1588. 1. Das erdrckende bergewicht Spaniens wurde noch ge-steigert durch die Unterwerfung Portugals 1580. Die Mglichkeit dazu gab das Aussterben des portugiesischen Knigs-Hauses mit dem Falle König Sebastians (15571578), der ^ von den Jesuiten zu phantastischem Kreuzzugseifer erzogen, in ^ug. der Schlacht bei Alkassar 4. August 1578 gegen die Ma- 1578 rokkaner umkam. Nach dem Tode seines Oheims Heinrich Mrz 1580 nahm Philipp Il als Sohn der portugiesischen Prinzessin Maria nach kurzem Widerstande des nur von einem Teile des Landes anerkannten Antonio, eines illegitimen Nessen König Jo-Hanns Lh., Portugal in Besitz (Albas Sieg bei Alkantara August 1580) und vereinigte so auch die portugiesischen Kolonien mit 1580 den spanischen. Auch die stndischen Freiheiten Aragoniens wurden 1591 aufgehoben. 2. In den Niederlanden beantworteten die Nordprovinzen nebst Flandern und Brabant die chtung Oraniens durch ^ Philipp Ii. mit der Unabhngigkeitserklrung Im nach dem Rechte der Natur" 26. Juli 1581. Holland 1581 und Seeland bertrugen darauf die erbliche Grafenwrde

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 210

1886 - Dresden : Höckner
210 wurden dann zwar in der Pfalz bei Kaiserslautern am 28.30. November von den Preußen und Sachsen blutig abgewiesen, drngten aber die sterreicher, die unter Wurmser schon einen groen Teil des Elsa besetzt hatten, in den Kmpfen um die Weienburger Linien (December) wieder der die Grenze zurck (Hoche), worauf auch die Preußen die Pfalz rumten. 1794 2. 1794 gingen die Preußen, von den Seemchten mit Subfidien untersttzt, wieder in die Pfalz vor und siegten zwei-mal bei Kaiserslautern (Mai, September). Auch in Belgien waren die Verbndeten anfangs glcklich; da jedoch die Ver-Wicklungen in Osteuropa sich immer drohender gestalteten, so rumten die sterreicher nach der unentschiedenen Schlacht bei Fleurus am 26. Juni (gegen Jourdau) Belgien und berlieen endlich das ganze linke Rheinufer den Franzosen. Darauf er-oberte Januar 1795 Pichegru mit leichter Mhe auch Hol-land und proklamierte die batavische Republik. 3. Dies Ergebnis wurde wesentlich durch die polnischen Wirren herbeigefhrt, welche die deutschen Gromchte hemmten und den alten Gegensatz zwischen ihnen wieder erweckten Mai (s- S. 181). Der letzte Versuch, dem zerrtteten Polen durch die 1791 halb gewaltsame Verfassungsnderung vom 3. Mai 1791 aufzuhelfen, war sofort auf den Widerspruch der Konfde-ration von Targowicz gestoen. Da Rußland diese unter-sttzte und Warschau besetzte, dadurch aber die deutschen Interessen schwer bedrohte, so marschierten preuische Truppen im Jan. Einvernehmen mit sterreich in Gropolen ein und erzwangen am 1793 23. Januar 1793 die zweite Teilung Polens, welche 4000 ?-Metten an Rußland, 1016 ?-Meilen an Preußen gab (Sdpreuen mit Posen und Gnesen, dazu Danzig). Der stumme" Reichstag von Grodno September 1793 besttigte die Abtretung. 4. Gegen diese Schmach erhob sich Ostern 1794 ein Aufstand unter dem letzten Helden Polens, Thaddus Kosciuszko. Obwohl bei Rawka von den Preußen und Russen geschlagen, behauptete er doch gegen die ersteren Warschau, da ein Aufstand in Sdpreuen Juli 1794 sie zurckrief. So fiel die Nieder- Oftbr.toerfung Polens allein dem Russen Snworow zu. Er siegte 1794 am 10. Oktober entscheidend bei Maciejowice (Kosciuszkos angebliches Finis Poloniae!), erstrmte Praga und zwang Warschau zur bergabe (4. 8. November).

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 263

1886 - Dresden : Höckner
Italien) ernannt, am 26. Oktober bor Wien und erstrmte die gl kaum noch verteidigte Stadt am 31. Oktober, als Jellatschitsch Oktbr. die zu Hilfe eilenden Ungarn bei Schwechat zurckgeworfen hatte. Harte Strafgerichte folgten (R. Blum erschossen). Der Kaiser aber berief in Fürst Felix Schwarzenberg, den entschlossensten Vertreter des centralistischen Absolutismus, an die Spitze des Ministeriums und verlegte den Reichstag nach Kremsier; er 2 selbst dankte jedoch am 2. December zu Gunsten seines Neffen Decbr. Franz Joseph ab. 4. Auch in Preußen stellte der König seine Autoritt 2 wieder her, indem er am 2. November dem Grafen Branden- Nov. brg den Vorsitz im Ministerium bertrug, am 9. November die Nationalversammlung vertagte und nach Brandenburg verlegte, am 10. November den General Wrangel in Berlin einrcken lie und die Brgergarde auflste. Als die Versammlung auch in Brandenburg (seit 27. November) nichts zu stnde 5 brachte, octroyierte der König am 5. Decbr. eine Verfassung Decbr. (Landtag aus zwei Kammern, die erste seit 1855 Herrenhaus" genannt), die er am 30. Januar 1850 beschwor. <f) Die Aaiserwahl und das Ende des Parlaments. 1. Sobald das Parlament im Oktober die Debatten der die Reichsverfassung selbst begann, trat die Notwendigkeit, das Verhltnis zu sterreich zu bestimmen und sich mit Preußen zu verstndigen, entscheidend hervor. An jenem lie Schwarzen-bergs Programm von Kremsier (centralisierter Einheitsstaat) und seine Note vom 4. December (Eintritt Gesamtsterreichs in den Bund) keinen Zweifel, denn beides machte den Beschlu des Par-laments vom 27. Oktober unausfhrbar, der nur Personalunion zwischen deutschen und auerdeutschen Lndern zulie. Daher bernahm an Stelle des sterreichers Schmerling Heinrich von Gagern das Reichsministerium und erhielt den Auftrag, der einen wetteren" Bund mit sterreich zu verhandeln. 2. In den Debatten der die Oberhauptsfrage" (im Ja-nuar 1849) traten nun zum ersten Male die beiden Centren als Erbkaiserpartei geschlossen den sterreichern, Ultramontanen, Republikanern u. a. m. gegenber. Zwar fiel der Antrag auf Erblichkeit der Kaiserwrde (Uhland gegen Dahlmann); aber Preußen und 28 andere Staaten sprachen sich jetzt sr den engern Bund" und damit fr die Ausschlieung sterreichs aus, während die vier Knigreiche beide verwarfen. Als aber Schwarzenberg am 4. Mrz eine Gesamtstaatsversassung octroyierte und am

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 212

1886 - Dresden : Höckner
212 2. Da fhrte die Entscheidung fr Frankreich auf dem italienischen Kriegsschaupltze der neue Oberbefehlshaber Napoleon Bonaparte herbei*) Nachdem Bonaparte die franzsische Armee, welche bei Genua den an Zahl weit ber-legenen sterreichern und Piemontesen unter Veaulieu gegen-berstand, reorganisiert hatte, warf er die Gegner in meisterhaft kombinierten Gefechten zurck, ntigte Piemont zum Frieden Mai 1796, in dem es Savoyen und Nizza abtrat, erzwang sich bei Lodi am 10. Mai den bergang der die Adda, zog in Mailand ein und schreckte die italienischen Staaten durch einen raschen Plnderungszug, so da Parma, Modena, der Papst und Neapel mit schweren Opfern den Waffenstillstand erkauften. Darauf eoncentrierte sich der Kampf um Mantua. Als vier Entsatzversuche der sterreicher bei Castiglione, Roveredo, Arcole, Rivoli zurckgewiesen worden waren, ergab sich Mantua, durch 1797 Hunger bezwungen, am 2. Februar 1797. 3. Von Italien aus drang nun Bonaparte in die sterreichischen Alpenlande vor und gelangte, ohne erheblichen Wider-stand zu finden, bis Judenburg in Ober-Steiermark. Obwohl nun die Bevlkerung zur Gegenwehr bereit und die Lage der April Franzosen keineswegs unbedenklich war, so schlo doch Kaiser Franz 1797 am 18. April 1797 den Prliminarfrieden von Leoben, der bereits der das wehrlose Venedig zu Gunsten sterreichs verfgte. Unruhen, die dort, zum Teil von den Franzosen selbst veranlat, ausbrachen, gaben den willkommenen Vorwand zur ftbr. Vernichtung der venezianischen Republik. Im definitiven 1797 Frieden zu Campo Formio bei Udine am 17. Oktober 1797 *) Napoleon stammte aus einer angesehenen und begterten Adels-familie in Ajaccio auf Corsica, die aus Toscaua eingewandert war, und wurde als zweiter Sohn des Advokaten Karl Buonaparte und der Stitia Ramolino wahrscheinlich am 8. Februar 1768 geboren, während man spter den 15. August 1769 als seinen Namenstag feierte. Von der trefflichen Mutter als ihr Liebling erzogen und mit dem echt corsischen Familiensinne erfllt, kam er in Verbindung mit Frankreich, als Genua die seit 1730 schon aufstndische Insel, deren anerkanntes Haupt seit 1755 Pascale Paoli war, an Frankreich berlie und dies sie 1769 unterwarf. 1779 erhielt er eine Freistelle im Kadettenhause von Brienne und zeichnete sich hier in Geschichte, Geographie und Mathematik besonders aus, so da er schon 1784 auf die Kriegsschule in Paris berging und 1785 als Unterlieutenant in die Artillerie eintrat. Trotzdem blieb er ein begeisterter Corse, der sein Ideal in der Selbstndigkeit Corsieas unter seiner eigenen Herrschaft sah. Er/ging des-halb 1789 nach der Heimat zurck und suchte im Gegensatze zu Paoli, der den Anschlu an Frankreich billigte, eine antifranzsische Partei zu bilden.
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TM Hauptwörter (200)200

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